Am Vorabend des 1. September 1939 überfielen sechs als polnische "Terroristen" verkleidete SS-Banditen den Sender Gleiwitz. Dieser fingierte Überfall sollte Hitler den Anlass zum Krieg gegen Polen liefern: "Ab 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen". Der Antikriegstag soll uns an diesen Tag, den Beginn des II. Weltkrieges und seine Millionen Opfer erinnern. Er ermahnt uns, nicht den Lügen zu glauben, mit denen Kriege öffentlich vorbereitet werden. Vor erst 3 Jahren konnte noch verhindert werden, dass die Bundeswehr unter dem Vorwand der "Massenvernichtungswaffen" in den Irak mit einmarschierte. Während die Friedensbewegung in den Wochen vor dem Angriff über diese Lüge aufklärte, besuchte die heutige Kanzlerkandidatin Angela Merkel US-Präsident Bush, um devot sein verlogenes Ultimatum "mit allen Konsequenzen" zu unterstützen. Wie würde sie sich wohl im Falle eines drohenden Iran-Krieges verhalten?
Krieg gegen Iran?

Öffentliche Veranstaltung des Friedensforum Gelsenkirchen zum
Anti-
Kriegs-
Tag 2005
Donnerstag
1. September
20.00 Uhr
F l o r a
Florastr. 26
Eintritt frei


Hintergründe und Perspektiven,
ein Vortrag von

Clemens Ronnefeldt

(Freising) Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes,
mit anschließender Diskussion

Aus der Broschüre: "Krieg gegen Iran ?" von Clemens Ronnefeldt:

"USA gegen Iran: Der nächste Krieg?" titelte "Der Spiegel" (24.1.05) und druckte in deutscher Übersetzung jenen Artikel des US-Journalisten Seymour Hersh aus "The New Yorker" ab, der mit seinen Enthüllungen über Planungen zu einem US-Militärschlag wie kaum ein anderer einzelner Beitrag zu diplomatischem Aufsehen weltweit geführt hat. In einem weitaus weniger beachteten Interview gegenüber dem Radio- und Fernsehnetz "Democracy Now" präzisierte Hersh seinen Artikel: Seine Gewährsleute sprächen davon, "drei bis vier Dutzend Ziele sollen im späten Frühling oder Sommer" (Süddeutsche Zeitung, 21.1.2005) getroffen werden. Im Streit um das iranische Atomprogramm geht es im Kern um die Frage eines regionalen Ungleichgewichtes: Während Israel, Pakistan, Indien und Russland in unmittelbarer Nachbarschaft des Iran über Atomwaffen verfügen, versuchen die USA deren Besitz der Regierung in Teheran zu verbieten. Der Druck aus Washington und Jerusalem nimmt auch in dem Maße zu, wie die Reformer im Iran immer mehr an Boden verlieren und die Macht der Mullahs wächst.

Teilweise verfolgen die EU und die USA ähnliche Ziele, so die Eindämmung des schiitischen Einflusses in der Region Libanon, Syrien, Irak und Iran sowie die Einbettung der Region in die wirtschaftliche Globalisierung, teilweise aber auch konträre, insbesondere im iranischen Atomkonflikt. Kriegskritische Stimmen innerhalb der Europäische Union, die UN, Russland, China, vor einem US-Militärschlag warnende Institutionen in den USA, der Druck der internationalen Friedensbewegung und die Bereitschaft der iranischen Regierung zu ernsthaften Verhandlungen können bewirken, dass trotz der weit fortgeschrittenen Eskalation ein Militärschlag oder neuer Krieg vermieden werden können, die die gesamte Region in Aufruhr setzen würden.

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