Kommt zur Mahnwache des Friedensforums, bis zur Waffenruhe jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr auf den Neumarkt!
Hier Unterschriftenliste downloaden oder eine Protest-Mail an Außenminister Steinmeier senden!

Stoppt den Krieg sofort!

Das Töten geht weiter! Die israelische Regierung scheint unbeeindruckt von den internationalen Protesten weiter den Weg der rücksichtslosen Gewalt gehen zu wollen. Immer wieder werden im Libanon zivile Ziele bombardiert. Schon über 1000 Menschen sind getötet worden, die meisten waren Zivilisten. Fast eine Million Menschen sind auf der Flucht. Es gibt keine Straßenverbindung mehr ins Ausland. Auch die Massaker von Qana und an den Landarbeitern an der syrischen Grenze haben sie nicht zum Aufhören veranlasst. Die Erklärung der Hisbollah, bei einer Waffenruhe werde sie die Raketenbeschüsse Israels sofort einstellen, hat die Regierung Olmert überhaupt nicht interessiert.

Wir sind empört, dass die deutsche Bundesregierung die Bemühungen anderer EU-Staaten um einen sofortigen Waffenstillstand torpediert und sich fast vorbehaltlos die Position der US-Regierung zueigen gemacht hat. Ohne eine solche Rückendeckung wäre die israelische Regierung gezwungen, ihre völkerrechtswidrige und menschenverachtende Kriegspolitik aufzugeben.

Wir fordern:

  • Bedingungsloser Waffenstillstand jetzt!
  • Vollständiger Rückzug aller Truppen!
  • Sofortige Hilfe für die Opfer des Krieges!
  • Unbeschränkte Aufnahme von Kriegsflüchtlingen!
  • Keine deutschen Waffen mehr nach Israel!
  • Keine deutsche militärische Beteiligung!
  • Eindeutige Verurteilung der israelischen Aggression durch die Bundesregierung!

    Stoppt den Krieg im Libanon!

    Die israelische Armee hat mit ihrem Angriff auf den Libanon jedes uns bisher vorstellbare Maß überschritten. Unter dem Vorwand der Geiselentführung der Hisbollah wird ein ganzes Nachbarland terrorisiert und gezielt seine zivile Infrastruktur zerstört. Sein Flughafen und die Autobahnen sind zerstört, der Seeweg blockiert. Es gibt kein Wasser und keinen Strom mehr. Eine halbe Million Menschen sind auf der Flucht. Wir sind entsetzt über diese Brutalität, sie ist unmenschlich, verstößt gegen das Völkerrecht und die Genfer Konvention und hat mit „Selbstverteidigung“ absolut nichts zu tun!

    Statt dieser verbrecherischen Politik ein deutliches NEIN entgegenzusetzen, hält Außenminister Steinmeier die Zeit für einen sofortigen Waffenstillstand für noch nicht gekommen (Tagesschau vom 21.7.). Ja wann denn? Wir finden eine solche Diplomatie charakter- und verantwortungslos. Sie macht sich mitschuldig an dem Krieg!

    Wir verurteilen die Terroraktionen der Hisbollah und der Hamas! Alle Waffen müssen sofort schweigen! Wir erinnern aber daran, dass nach der Ermordung Jitzak Rabins durch den fanatischen Zionisten Yigal Amir im November 1995 die nachfolgenden Regierungen Israels (Netanjahu, Barak und Sharon) kein Interesse mehr an der Umsetzung des Nahost-Friedensprozesses zeigten. Erinnert sei an den provokanten Marsch Ariel Sharons auf den Jerusalemer Tempelberg im September 2000 und den Bau der unsäglichen Sperrmauer im Westjordanland. Diese kompromisslose Politik hat die friedensbereiten Kräfte in der PLO geschwächt und Hamas und Hisbollah erst stark gemacht.

    Wir sind solidarisch mit der friedliebenden Bevölkerung des Libanon, Israels und Palästinas. Wir wünschen ihr die Kraft, ihre Kriegstreiber zu entwaffnen und hinter Gittern zu bringen, auch wenn das heute noch illusorisch erscheint.

  • Uri Avneri, der Gründer der israelischen Bewegung „Gush Shalom (Frieden jetzt), schrieb am 15.Juli:

    DAS EIGENTLICHE Ziel ist es, das Regime im Libanon zu stürzen und eine Marionetten-Regierung einzusetzen. Dies war schon Ariel Sharons Ziel bei der Invasion des Libanon 1982. Es ist ihm nicht gelungen. Aber Sharon und seine militärischen und politischen Elitezöglinge haben dies nie wirklich aufgegeben. Genau wie 1982 wurde auch die jetzige Operation in vollständiger Koordination mit den USA geplant und ausgeführt. Wie damals geschieht dies auch jetzt in Übereinstimmung mit einem Teil der libanesischen Elite. Das ist die Hauptsache. Alles andere ist Lärm und Propaganda.

    Die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, die deutsche Sektion der „European Jews for a Just Peace“, schrieb am 17.Juli:

    Die Angriffe der israelischen Armee gegen die Zivilbevölkerung, die Zerstörung von Elektrizitätswerken, Flughäfen, Brücken, Straßen und anderen Einrichtungen der lebensnotwendigen Infrastruktur sind unverhältnismäßig und inakzeptabel.

    Ohne die Intervention der Regierungen der internationalen Völkergemeinschaft drohen die gegenwärtigen Kriegshandlungen Israels zu einem Flächenbrand zu eskalieren, der die gesamte Region erfassen könnte. Noch ist es möglich, umzukehren. Noch kann ein Weg zu einem dauerhaften Frieden eröffnet werden.

    Die Geschichte Israels und Palästinas belegt seit 1948 unmissverständlich: Ein dauerhafter Frieden kann durch Krieg und Zerstörung nicht erzielt werden. Jeder Waffengang brachte bisher nur Blutvergießen sowie den Verlust bitter benötigter Ressourcen. Das Ergebnis: Leid und Hass auf beiden Seiten.


    Mahnwache mit Uri Avneri, Foto: Rachel Avneri,
    Quelle: Gush Shalom

    Weitere Dokumente zum Thema:

  • "Olmert und Peretz sind die größte Gefahr für Israel" von Uri Avneri, aus "jungeWelt" vom 9.8.2006
  • "Israel zerstört Brücken nach Beirut" Neues Deutschland vom 5.8.2006
  • Düsseldorfer Aktionsbündnis Frieden für den Libanon: "Stoppt den Krieg sofort!"(5.8.2006)
  • Bonner Friedensbündnis: "Stoppt den Krieg in Libanon und Palästina"(26.7.2006)
  • Friedensnetzes Baden-Württemberg: "Im Nahen Osten und überall: Die Waffen nieder!!" (25.7.2006)
  • Fragen an Uri Avneri (Gush Shalom, Israel) am 15. Kriegstag
  • "Israel verstößt gegen das Prinzip der Verhältnismäßigkeit" (SZ vom 20.7.2006)
  • Wider die Kriegshandlungen Israels im Gazastreifen und in Libanon (17.7.2006)
  • Uri Avneri: "Das eigentliche Ziel" vom 15.7.2006
  • Friedensverbände fordern Ende der israelischen Militärintervention...
  • "Israel setzt chemische und radioaktive Kampfstoffe gegen Palästina ein" (novosti vom 11.7.2006)

    Mahnwache am 29.7. auf dem Neumarkt


    Presseecho


    Aus:

    Zu verbrecherischer Politik nicht schweigen

    Friedensforum Gelsenkirchen hielt auf dem Neumarkt eine Mahnwache gegen den Krieg im Libanon ab.

    Gefordert werden ein sofortiger Waffenstillstand und eine konsequente Politik der Bundesregierung "Sofort aufhören!" - "Internationaler Widerstand gegen Krieg und Kapital!" - "Krieg ist ein Verbrechen", daneben der Name "Bush" hinter angedeuteten Gefängnisgittern. So sahen die Transparente aus, mit denen Mitglieder des Friedensforums Gelsenkirchen am Samstag auf dem Neumarkt eine zweistündige Mahnwache gegen den Krieg im Libanon hielten.

    "Wir wollen öffentlich darauf aufmerksam machen, dass wir diese Gewalt nicht akzeptieren", sagt Leo Kowald vom Friedensforum. "Wir glauben den Vorwänden mit den Geiseln nicht: Laut unseren Informationen aus Kreisen der israelischen Friedensbewegung war der Angriff auf den Libanon schon lange geplant."

    In der offiziellen Stellungnahme des Friedensforums heißt es wörtlich: "Israel hat mit seinem Angriff auf den Libanon jedes uns bisher vorstellbare Maß überschritten. Unter dem Vorwand der Geiselentführung der Hisbollah wird ein ganzes Nachbarland terrorisiert und gezielt seine zivile Infrastruktur zerstört. Eine halbe Million Menschen sind auf der Flucht." Das Friedensforum fordert einen sofortigen, bedingungslosen Waffenstillstand von beiden Seiten.

    Leo Kowald betont, dass dieser Krieg primär ein Angriff auf die Zivilbevölkerung sei und fordert von der Bundesregierung eine konsequente Politik, "keine Kriegslogik, wie sie Außenminister Steinmeier derzeit äußert." Dass das Thema angesichts der deutsch-israelischen Vergangenheit heikel ist, sei ihm durchaus bewusst, dennoch formuliert Kowald seine persönliche Lehre aus dem Holocaust: "Man darf zu verbrecherischer Politik nicht schweigen, egal, wer sie betreibt."

    Die Transparente, Stellwände und Flugblätter der Friedensaktivisten stießen bei den Passanten am Samstag nicht unbedingt auf großes Interesse. "Es ist uns jedoch ein Bedürfnis, uns in so einer Situation zu äußern, ohne über die Resonanz nachzugrübeln", so Kowald. Außerdem wolle er die Medien dazu zwingen, "nicht nur das zu schreiben, was die Politik will."

    Das Friedensforum Gelsenkirchen macht weiter und wiederholt seine Mahnwache auf dem Neumarkt am kommenden Samstag, 5. August, um 11 Uhr.

    Sto


    Aus:

    Flugblätter gegen den Krieg im Libanon

    ...

    "Das Leid der Zivilisten im Libanon ist nicht hinnehmbar." - Leo Kowald vom "Friedensforum Gelsenkirchen" ist empört über die Angriffe Israels auf das Nachbarland. Mit einer Mahnwache haben am Samstag 30 Antikriegsaktivisten auf dem Neumarkt ihre Ablehnung gegen den Krieg deutlich gemacht. -

    Die 400 Flugblätter, die das Friedensforum auf der Bahnhofstraße verteilt, finden reißenden Absatz. "Man merkt, dass das Interesse an dem Thema bei der Bevölkerung da ist", so Leo Kowald.

    Verurteilt werden in dem Flugblatt die Terroraktionen von Hisbollah und Hamas und das mangelnde Interesse Israels an einer friedlichen Lösung des Konflikts. Kowald: "Nach der Ermordung Jitzak Rabins gab es keine Regierung mehr, die sich für einen Friedensprozess eingesetzt hat."

    Mit der Mahnwache wolle man zeigen, dass die Menschen in der Bundesrepublik diesen Krieg nicht akzeptieren. Aus Kreisen der israelischen Friedensbewegung sei deutlich geworden, dass Israel den Angriff auf den Libanon schon lange geplant hatte. "Die Begründung für den Krieg halten wir für unglaubwürdig." Israel habe vor, das Regime im Libanon durch eine Marionetten-Regierung zu ersetzen.

    Viele Organisationen bräuchten sehr lange, um zu dem Krieg Position zu beziehen. "Auch aus Angst in den Verruf des Antisemitismus zu geraten." Diesen Eindruck wolle das Friedensforum auf keinen Fall erzeugen. Es könne jedoch nicht sein, dass die Infrastruktur eines ganzen Staates zerstört werde. Die Teilnehmer der Mahnwache forderten einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand und warnt vor einer militärischen Beteiligung Deutschlands. Kowald: "In der jetzigen Situation scheint eine friedliche Lösung allerdings schwer möglich." PS